Die Autorin Antje Wagner begeistert Schüler*innen und Lehrer*innen mit ihren Vorträgen zu ihren
Büchern „Der Schein“ und „Vacuum“
Es ist mucksmäuschenstill in der abgedunkelten Aula der LBS; die Bühne ist in ein bläulich-gelbes
schummriges Licht der Scheinwerfer eingetaucht. Gerade lauschen hoch konzentriert und gespannt
mit offenen Mündern ca. 150 Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrer des Jahrgangs 6 dem Vortrag
von Antje Wagner zu dem Buch „Der Schein“, das sie zusammen mit der Autorin Tanja Witte unter
dem Pseudonym Ella Blix verfasst hat und das 2018 im Arena-Verlag veröffentlicht wurde. In
anderthalb Stunden schafft es die Autorin, unterbrochen von einer geschickt gewählten kurzen
Pause, einen Vortrag zu halten, bei dem sie die Zuhörerinnen und Zuhörer von Anfang bis zum Ende
in ihren Bann zieht. Dabei wechselt sie fast unmerklich zwischen Erzählung und Lesung, und versteht
es mit Wortwitz und fantasievoller bildhafter Sprache den Spannungsbogen permanent
aufrechtzuerhalten.
Die Geschichte handelt von der 16-jährigen Alina, die von ihrem Vater auf die
viel zu ruhige abgelegene Ostseeinsel Grifiun geschickt worden ist, um dort 6 Monate zu verbringen.
Da sie Geheimnisse hasst, versucht sie jene, welche sich um das Schloss und das verbotene
Geisterschiff ranken, aufzudecken. Am Ende des ersten Vortrags sind alle Zuhörer ein bisschen
enttäuscht, dass die Autorin „schon fertig ist“. Zu gerne hätte man die Geheimnisse und Rätsel des
Buches gelüftet bekommen. Doch diese sollen nun die Schülerinnen und Schüler durch eigenes Lesen
des Buches selbst herausfinden. Die Leseschreibwerkstatt der Luise-Büchner-Schule hat mittlerweile
zwei Exemplare von „Der Schein“ von der Stiftung Lesen geschenkt bekommen, die sich die
Schülerinnen und Schüler ausleihen können.
Auch bei ihrem zweiten Vortrag zu dem Buch „Vacuum“, welchen die Autorin danach hält, bietet sich
dem Beobachter ein ähnliches Bild. Obwohl es schon spät am Vormittag ist, hören diesmal
Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 9 hoch konzentriert zu und beteiligen sich mit Beiträgen,
wenn die Autorin ihnen Fragen stellt. Neben dem Vortrag des Buches liefert sie außerdem
interessantes Hintergrundwissen zur Entstehung des Buches. So berichtet sie unter anderem davon,
dass sie ungefähr ein Jahr lang in Gefängnissen recherchiert und Gespräche mit Insassen geführt.
Nur so habe sie die Gefühle und Umstände der Figuren in dem Thriller „Vacuum“ authentisch
darstellen können. Dieser handelt von fünf Jugendlichen, die, nachdem am 17. August um 15:07 die
Zeit stehen geblieben ist und alle anderen Menschen um sie herum verschwunden sind, nach und
nach herausfinden, dass sie auf geheimnisvolle Weise miteinander verbunden sind. Die Gründe
erfahren die Schülerinnen und Schüler bewusst nicht von der Autorin Antje Wagner; sie motiviert sie
das Buch, wovon die Bibliothek der Lesesschreibwerkstatt mittlerweile mehrere Exemplare besitzt,
auszuleihen und zu lesen.
Fazit: Auch im nächsten Jahr wird das Team der Lesescouts wieder versuchen die Autorin Antje
Wagner für außergewöhnlich kurzweilige Vorträge zu ihren Büchern zu gewinnen.
(Text: CZER, Fotos: OLBE)